Donnerstag, 7. April 2016

Filmkritik: "Mozart in the Jungle" - so ist die zweite Staffel

Rodrigo, wie man ihn kennt: unkonventionell und ein bisschen verrückt

Nach "Transparent" war "Mozart in the Jungle" die nächste Serie, mit der Amazon für Schlagzeilen sorgte. Ein Orchester in den Mittelpunkt einer Serie zu stellen, hinter die Kulissen der nobeln Musikwelt zu schauen - das war neu. Zudem erwies sich Gael Garcia Bernat als die perfekte Besetzung des extrovertierten, genialen Dirigenten Rodrigo.

Die erste Staffel gefiel mir sehr gut. Es machte Spaß, dabei zuzusehen, wie Rodrigo mit seiner unkonventionellen Art den Kulturbetrieb aufrüttelte und das Orchester aufmischte.

Gespannt war ich daher auf die zweite Staffel. Sie erfüllte nicht meine Erwartungen.

Die Rahmenhandlung ist fade


Das geht schon bei der wenig inspirienden Rahmenhandlung los: Der rote Faden - neben der zu erwarteten weiteren Entwicklung von Haily bei den New Yorkern Symphonikern - sind die Tarifverhandlungen des Orchesters. Die Musiker wollen mehr Geld und der Vorstand ist dagegen. Die Möglichkeit eines Streiks hängt wie eine dunkle Wolke die ganze Zeit über dem Orchester. Zwar gehört auch dieser Aspekt zum Blick hinter die Kulissen. Aber der Unterhaltungsfaktor von Tarifverhandlungen ist gering.

Das gilt auch für Rodrigo. Seine Spontanität und verrückten Ideen trugen die erste Staffel. In der zweiten Staffel ist davon nicht mehr viel zu spüren. Rodrigo ist angekommen, man hat sich aneinander gewöhnt. Nur gelegentlich blitzt von Rodrigos Verrücktheit etwas auf, etwa wenn der Maestro Sponsoren verprellt.

Gastauftritt von Lang Lang


Trotz der Schwächen ist das Schauen der zweiten Staffel von "Mozart in the Jungle" keine verschwendete Zeit. Es gibt einen tollen Gastauftritt von Lang Lang. Man lernt eine neue Seite von Vorstandschefin Gloria Windsor kennen. Sie knüpft in einer Folge an ihre Vergangenheit als Sängerin Gloria Antoinette an und einen einen unglaublichen Auftritt.

Rodrigos Vorgänger rettet die zweite Staffel von "Mozart in the Jungle"


Und dann ist da noch Rodrigos Vorgänger Thomas Pembridge (Malcom McDowell). Der Maestro nimmt die Rolle ein, die Rodrigo in der ersten Staffel hatte. Er schert sich nicht um Konventionen und darum, was die Leute von ihm denken. Er ist prahlerisch, leicht größenwahnsinnig, manisch. Es ist vor allem seine Geschichte, die die zweite Staffel rettet. Die dritte Staffel ist bereits beauftragt.

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